Druckentwässerung

Als Druckentwässerung bezeichnet man abwassertechnische Systeme, in denen das aus den angeschlossenen Haushalten kommende Schmutzwasser in Sammelschächte eingeleitet und von dort mit darin eingebauten Pumpen in ein Druckleitungsnetz eingebracht wird. Die von den einzelnen Stationen kommenden Stichleitungen münden in einem Hauptstrang, in welchem das Abwasser unter Druck z.B. zur nächsten Kläranlage, in eine Sammelpumpstation oder in ein weiteres Kanalisationsnetz befördert wird. Systeme dieser Art stellen in zersiedelten Gebieten oft eine wirtschaftliche Alternative zum Freispiegelkanal dar, da dieser mit sinkender Besiedelungsdichte vor allem hinsichtlich der Baukosten oft unwirtschaftlich wird. Anfallendes häusliches Abwasser kann nicht immer im freien Gefälle zur nächstliegenden öffentlichen Kanalisation oder zur Kläranlage fließen. Diese Art der Abwasserentsorgung wird im DWA Arbeitsblatt A 116 als Sonderentwässerungsverfahren beschrieben und ist vor allem in zersiedelten Wohn- und Erholungsgebieten mit ungünstigen Geländebedingungen oder widrigen Bodenbeschaffenheiten geeignet. Bei der Druckentwässerung handelt es sich i.d.R. um ein Trennsystem, d.h. das anfallende häusliche Abwasser wird getrennt vom Niederschlagswasser beseitigt.