Die Herstellung der ABS-Blend-Polymerisate bzw. Styrol-Copolymerisate erfolgt durch mechanisches Vermischen von SAN (Styrol-Acrylnitril-Copolymer) mit Polybutadien, das mit Styrol und Acrylnitril gepfropft ist. Die heute bevorzugt eingesetzten ABS-Pfropf-Copolymerisate zeigen eine deutlich bessere Verträglichkeit und homogenere Feinverteilung der beiden Phasen. Sie werden durch Copolymerisation von Styrol und Acrylnitril in Gegenwart von synthetischem Kautschuk Polybutadien oder Butadien/Acrylnitril- Copolymerisat nach dem Emulsionspolymerisationsverfahren hergestellt. Hierbei bilden sich gleichzeitig ein SAN-Gerüst und darin eingelagert ein Pfropfcopolymerisat von Styrol und Acrylnitril auf dem eingesetzten Kautschuk. ABS-Kunststoffe sind Zweiphasensysteme, sie enthalten i. a. R. 20-30 % Acrylnitril in der Gerüstphase. Weitere Veränderungen der Eigenschaften von ABS erzielt man u. a. durch unterschiedliche Herstellungsbedingungen, wie z. B. durch Variation des Kautschukart und Kautschukmenge bis zu 40 %. Transparentes ABS wird durch Mitverwendung von PMMA (Polymethylmethacrylat) zum Pfropfen des Kautschuks hergestellt.

Bild: Chemische Formel von ABS bestehend aus 3 Monomeren
Quelle: Lesch Consult, Würzburg