Chemischer Aufbau

Zur rationellen Bezeichnung der Polyamide existieren Kurzzeichen, die aus den Buchstaben PA sowie darauf folgenden Zahlen und Buchstaben bestehen. Einige wichtige Vertreter sind in der DIN EN ISO 1043-1 genormt. In der Regel ergeben sich die Zahlen aus den Anzahlen der Kohlenstoffatome des Monomers bzw. der Monomere.

Kurzzeichen Aminocarbonsäure / Lactam
PA 6 Caprolactam (C6)
PA 11 Aminoundecansäure (C11)
PA12 Poly-Laurylactam  (Laurinlactam oder ω-Aminododecansäure)

Der AS-Typ

Polyamide, die sich von Aminocarbonsäuren des Typs H2N–(CH2)x–COOH oder den entsprechenden Lactamen ableiten lassen, werden als PA Z gekennzeichnet, wobei Z die Anzahl der Kohlenstoffatome im Monomer bezeichnet (Z = x + 1).

So steht PA 12 für das Polymer aus Laurinlactam oder ω-Aminododecansäure (C12). Laurinlactam (im Englischen meist Laurolactam) ist ein makrocyclisches Lactam, das als Monomer für Polyamid 12 und als Comonomer für Copolyamide Verwendung findet. 

PA 12 ist ein Homopolymer, das nur aus einer Monomerkomponente besteht. Solchen Polymeren liegen aliphatische ω-Aminosäuren zugrunde oder ihre Lactame, die durch Wasserabspaltung sich bildenden intramolekularen Säureamide. Die eindeutige Unterscheidung der Vielzahl aller möglichen Polyamide erfolgt durch eine technische Nomenklatur. Sie gibt im Verbund mit dem Kürzel PA für Polyamid (DIN EN ISO 1043-1) die Zahl der Kohlenstoffatome der jeweils zugrunde liegenden ω-Aminosäure an. Der Kunststoff Polyamid 12, dem die ω-Amino-Laurylsäure H2N-[CH2]11-COOH mit insgesamt 12 Kohlenstoffatomen im Molekül zugrunde liegt, ist mit PA 12 eindeutig ausgewiesen.

Bild: Wiederholeinheiten von Polyamiden, die aus Lactamen oder Aminocarbonsäuren hergestellt werden. Die Carbonsäureamid-Gruppe ist blau gekennzeichnet. R steht für den Rest der zur Synthese eingesetzten Verbindung. Polyamid PA 12 (Laurinlactam oder ω-Aminododecansäure)