Definition

Füllkörperelemente für unterirdische Wasserpeicher sind unterirdisch zu verbauende Kunststoffbehälter (Rigolen-Füllkörper), in denen Wasser gesammelt und bevorratet wird. Rigolen fangen das Regenwasser vorübergehend auf und geben es zeitverzögert wieder ab. Neben der Mulden-Rohr-Rigolen-Versickerung sowie der Rohr-Rigolen Versickerung und den früher üblichen reinen Kies-Rigolen werden heute zunehmend Füllkörper-Rigolen gebaut. Der Speicherraum der Rigole wird hierbei aus einer Vielzahl von einzelnen Füllkörperelementen aus Kunststoff gebildet, die dreidimensional zu beliebig großen Anlagen kombiniert werden können (siehe Bild 1). Der Vorteil dieser Methode ist, dass bei dieser Versickerungsanlage das Hohlraumvolumen bis zu ca. 3 x größer ist als bei einer Kiesrigole und dadurch Platz und Erdaushub gespart werden kann. Das Regenwasser wird dadurch wieder dem natürlichen Wasserkreislauf zurückgeführt und kann zur Grundwasser-neubildung beitragen. An Versickerungssysteme werden sehr hohe Anforderungen gestellt. Somit sind diese zu einem wichtigen Bestandteil der Siedlungsentwässerung geworden.

Füllkörper-Rigolen vergrößern den unterirdischen Speicherraum deutlich. Auch bei schwierigen Platzverhältnissen können so leistungsfähige Rigolen angeordnet werden. Insbesondere beim innerstädtischen Bauen werden keine zusätzlichen Flächen verbraucht. So wird kostbarer Baugrund gespart.

Ein Füllkörper-Rigolen-Versickerungssystem besteht in aller Regel aus

  • einem Filterschacht für gering belastetes Regenwasser bzw. einer Regenwasserbehandlungsanlage für stark belastetes Regenwasser,
  • einem System-Kontrollschacht,
  • einem Füllkörper-Rigolen-Versickerungssystem (Füllkörper und umhüllenden Rigolen-Vliesstoff),
  • Verteiler-/Transportrohr,
  • Drosselschacht.

1: Rigolen-Füllkörper Rigofill ST
2: Rigolen-Vliesstoff RigoFlor
3: Rigolen-Systemschacht QuadroControl ST

Bild 1: Aufbau einer Füllkörper-Rigole Rigofill ST
Quelle: Fränkische Rohrwerke Gebr. Kirchner GmbH + Co.KG, Königsberg

Systemkomponenten eines Füllkörper-Rigolen-Versickerungssystems

1: Füllkörper-Rigolen Rigofill inspect
2: Integrierter System-Kontrollschacht QuadroControl für Versickerungsrigole
3: Filterschacht RigoClean, z. B. für gering belastetes Regenwasser von Dachflächen
4: Regenwasserbehandlungsanlage SediPipe nach dem Sedimentationsprinzip für weniger stark belastetes Regenwasser von Verkehrsflächen, z. B. PKW-Parkplätze

Bild 2: Aufbau eines Füllkörper-Rigolen-Versickerungssystems - Rigofill inspect
Quelle: Fränkische Rohrwerke Gebr. Kirchner GmbH + Co.KG, Königsberg

Bei der Rohr-Rigolen-Versickerung (mit Kiespackung) können nur ca. 30 % ihres Volumens an Wasser speichern. Es muss daher das Dreifache des benötigten Wasserspeichervolumens an Erdaushub bewältigt werden. Außerdem werden große Flächen benötigt, die im städtischen Raum häufig nicht zur Verfügung stehen. Eine Füllkörper-Rigolen-Versickerung spart enorm an Fläche und Erdaushub. Hiermit können bis zu 95 % des Regenwasservolumens gespeichert werden. Dadurch werden unterirdische Speicherräume für Regenwasser äußerst effizient und kostensparend.

Bild 3: Volumenvergleich zwischen einer Kiesrigole und einer Füllkörper-Rigole
Quelle: Fränkische Rohrwerke Gebr. Kirchner GmbH + Co. KG, Königsberg

Bild 4: Einbau einer Füllkörper-Rigolen-Versickerung mit Q-Bic Plus
Quelle: Wavin GmbH, Twist

Bild 5: Einbau einer Füllkörper-Rigolen-Versickerung mit Zulaufverteilung – Rigofill ST
Quelle: Fränkische Rohrwerke Gebr. Kirchner GmbH + Co. KG, Königsberg