Kunststoffrohre nach Rohrbauarten für Flächen-Heiz- und Kühlsysteme
Die Mehrschicht-Verbundrohre gibt es in drei verschiedenen Ausführungen bzw. Rohrbauarten für unterschiedliche Anwendungsbereiche:
Begriffe unterschiedlicher Rohrbauarten |
1. Mehrschicht-Verbundrohr Typ Kunststoff Monocomposite |
2. Mehrschicht-Verbundrohr Typ Kunststoff Polycomposite |
3. Mehrschicht-Verbundrohr Typ Kunststoff/Metall Polycomposite (Metallverbundrohre) |
Tabelle: Übersicht der wichtigsten Heiz- und Kühlsysteme aus Mehrschicht-Verbundrohren aus Kunststoff oder Metall-/Kunststoff
Quelle: Lesch Consult, Würzburg
1. Mehrschicht-Verbundrohr - Typ Kunststoff Monocomposite für Flächen-Heiz- und Kühlsysteme
Ein Mehrschicht-Verbundrohr Typ Kunststoff Monocomposite wird meist wie folgt von innen nach außen hergestellt (siehe Bild 1):
- Innenrohr bzw. Rohrinnenwandung, z. B. PP-R
- EVOH-Barriereschicht als Sauerstoffsperrschicht (Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer)
- Außenrohr bzw. Rohraußenwandung, z. B. PP-R
Die Mehrschicht-Verbundrohre - Typ Kunststoff Monocomposite werden als Standardrohre für Flächen-Heiz- und Kühlsysteme eingesetzt. Bei diesem Mehrschicht-Verbundrohr besteht die Rohrinnenwandung und Rohraußenwandung aus dem gleichen Kunststoff, wie z. B. PB, PE-RT, PE-Xc, PE-MD oder PE-LLD, PP-R.
Um die erforderliche Sauerstoff-Diffusionsdichtheit nach DIN 4726 beim Kunststoffrohr dauerhaft zu gewährleisten, wird eine EVOH-Barriereschicht als Kunststoff-Mittelschicht integriert. Somit gibt es keinen Sauerstoffeintrag ins Heizwasser und keine wasserseitige Korrosion in ungeschützten Stahlteilen wie Heizkörpern und Heizkesseln.
Bild 1: Aufbau eines Mehrschicht-Verbundrohrs - Typ Kunststoff Monocomposite
Quelle: GERODUR MPM Kunststoffverarbeitung GmbH & Co.KG, Neustadt
2. Mehrschicht-Verbundrohr - Typ Kunststoff Polycomposite für Flächen-Heiz- und Kühlsysteme
Ein Mehrschicht-Verbundrohr Typ Kunststoff Monocomposite wird meist wie folgt von innen nach außen hergestellt (siehe Bild 2):
- Innenrohr bzw. Rohrinnenwandung, z. B. PE-RT
- Haftvermittlerschicht / Haftschicht / Kleber für die kraftschlüssige Verbindung
- EVOH-Barriereschicht als Sauerstoffsperrschicht (Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer)
- Haftvermittlerschicht / Haftschicht / Kleber für die kraftschlüssige Verbindung
- Außenrohr bzw. Rohraußenwandung, z. B. PE
Die Mehrschicht-Verbundrohre - Typ Kunststoff Polycomposite werden als Mehrschicht-Verbundrohre mit spezifischen und anforderungsgerechten Eigenschaften der unterschiedlichen Kunststofftypen für Flächen-Heiz- und Kühlsysteme eingesetzt.
Bei diesem Mehrschicht-Verbundrohr besteht die Rohrinnenwandung aus einem dauerhaft temperaturbeständigen (bis 70°C) Kunststoff, wie z. B. PE-RT oder PE-Xc und die Rohraußenwandung aus einem robusten und spannungsrissbeständigen Kunststoff als Schutzschicht, wie z. B. PE-MD. Um die erforderliche Sauerstoff-Diffusionsdichtheit nach DIN 4726 beim Kunststoffrohr dauerhaft zu gewährleisten, wird eine EVOH-Barriereschicht als Kunststoff-Mittelschicht integriert. Somit gibt es keinen Sauerstoffeintrag ins Heizwasser und keine wasserseitige Korrosion in ungeschützten Stahlteilen wie Heizkörpern und Heizkesseln.
Bild 2: Aufbau eines Mehrschicht-Verbundrohrs - Typ Kunststoff Polycomposite
Quelle: GERODUR MPM Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG, Neustadt
3. Mehrschicht-Verbundrohr - Typ Kunststoff/ Metall Polycomposite (Metallverbundrohr) für Flächen-Heiz- und Kühlsysteme
Ein Mehrschicht-Verbundrohr - Typ Kunststoff/ Metall Polycomposite (Metallverbundrohr) wird meist wie folgt von innen nach außen hergestellt:
- Innenrohr z. B. PE-Xc, PE-RT
- Haftvermittlerschicht / Haftschicht / Kleber für die kraftschlüssige Verbindung
- Aluminiumrohr / Aluminiumschicht / Aluminiumlayer (stumpfgeschweisst)
- Haftvermittlerschicht / Haftschicht / Kleber für die kraftschlüssige Verbindung
- Außenrohr z. B. , PE-RT, PE, PE-Xc
Die Mehrschicht-Verbundrohre - Typ Kunststoff/ Metall Polycomposite (Metallverbundrohre) ermöglichen eine höhere Druckbelastung als reine Kunststoffrohre.
Die zweite Schicht Aluminium (Mittelschicht) dient dazu, die Metallverbundrohr an die richtige Position ohne Rückfederung bei Verlegung auf der Fläche zu biegen. Durch die Aluminium-Zwischenschicht sind die Rohre unter anderem für Sauerstoff undurchlässig nach DIN 4726 (100 % Sauerstoff-Diffusionsdichtheit von Aluminium). Somit gibt es keinen Sauerstoffeintrag ins Heizwasser und keine wasserseitige Korrosion in ungeschützten Stahlteilen wie Heizkörpern und Heizkesseln.
Die Längenausdehnung wird vom geringeren Längenausdehungskoeffizienten des Metalls Aluminium bestimmt. Das bedeutet, dass erheblich weniger Aufwand wegen der geringeren Ausdehnung gegenüber Kunststoff bei der Planung der Leitungsführung und zur Befestigung erforderlich ist. Ein weiterer Vorteil ist die hervorragende Verarbeitbarkeit. Die Rohre können mit den bekannten Rohrscheren für Kunststoff geschnitten werden. Größere Bögen lassen sich bei Nennweiten bis 25 mm noch von Hand biegen. Das Rohr behält die gebogene Form bei und federt nur geringfügig zurück. Die Rohre sind formstabil, haben ein geringes Gewicht, sind einfach zu verlegen und eignen sich für fast alle Arten von Installationen, wie beispielsweise Raumflächenintegrierte Heiz- und Kühlsysteme mit Wasserdurchströmung, Sanitär, thermoaktive Bauteilaktivierung, Druckluftversorgung, industrieller Rohrleitungsbau.
Für die Verbindungstechnik von Mehrschicht-Verbundrohren - Typ Kunststoff/ Metall Polycomposite werden Press-, Steck-, Schraubverbindungen und Schiebehülsentechnik verwendet. Für erstere benötigt man spezielle Zangen, um den benötigten Pressdruck, sowie die für das System vorgesehene Presskontur. Die Schraub- und Steckverbindungen hingegen sind in lösbaren und unlösbaren Varianten erhältlich.
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Bild 4: Aufbau eines Mehrschicht-Verbundrohrs aus Metall-/Kunststoff Quelle: wikipedia |
Bild 5: Aufbau eines Mehrschicht-Verbundrohr Typ Kunststoff/ Metall Polycomposite, TECElogo PE-Xc/Al/PE-Xc |
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Bild 6: Aufbau eines Mehrschicht-Verbundrohr - Typ Kunststoff/ Metall Polycomposite (Metallverbundrohre) Quelle: GERODUR MPM Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG, Neustadt |
Bild 7: Biegen enger Bögen mit Biegefeder Quelle: Haustechnik Dialog |