Verfahrensbeschreibung

Die GFK-Rohre können mittels Schleuderverfahren hergestellt werden. Die Produktionsanlage bringt alle Rohstoffe – wie geschnittene Glasfasern, duroplastische Harze (ungesättigtes Polyesterharz oder Vinylesterharz) und Zuschlagstoffe – in eine schnell rotierende Matrize ein. Schicht für Schicht wird so die Rohrwand in einem vorkonfigurierten Prozess von außen nach innen aufgebaut.

Bild 1: Verfahrensprinzip - Schleuderverfahren für die Rohrherstellung aus GFK, rotierende Matrize (Hohlzylinder)
Quelle: Amiblu Germany GmbH, Döbeln

Bild 2: Fertigungsstation Schleuderrohre, Feeder für GFK Rohre
Quelle: Amiblu Germany GmbH, Döbeln

Die eingebrachten Rohstoffmengen werden kontrolliert und mit den gewünschten Konstruktionswerten abgeglichen. So wird sichergestellt, dass jedes Produkt im Hinblick auf Rohstofftypen und -mengen vollständig rückverfolgbar ist.

Nachdem das gesamte Material in die Matrize eingebracht wurde, wird die Geschwindigkeit erhöht und die Materialien so durch die hohen Zentrifugalkräfte (bis zu 75 g) mit enormem Druck gegen die Matrizenwand gepresst. So werden die Rohstoffe vollständig entlüftet und maximal verdichtet, wodurch eine äußerst hochwertige, sehr kompakte Rohrwand entsteht. Schließlich wird die Matrize mit kaltem Wasser gekühlt, das Rohr herausgezogen und die Rohrenden zugeschnitten und endbearbeitet. Abschließend wird eine Kupplung an einem Rohrende montiert.

Durch den Schleuderprozess wird das Rohr kreisrund, die Wanddicke über die gesamte Rohrlänge hinweg gleichmäßig und das Rohrmaterial erhält die hohe Festigkeit. Dank der räumlichen chemischen Verbindung des Harzes behält das Rohr als Duroplast seine Stabilität auch bei erhöhten Betriebstemperaturen.

Der computergesteuerte Schichtaufbau der Rohrwand stellt sicher, dass die Produkte auch hohen Belastungen problemlos standhalten und die Festigkeitseigenschaften für die jeweiligen Belastungsrichtungen maßgeschneidert ausgelegt werden können. Die Strukturschichten enthalten nur Glas und Harz, während der Kern Glasfaser, Harz und je nach Anwendung ausgewählte Zuschlagstoffe enthält.

Bilder 3 + 4: Schleuderverfahren GFK-Rohrfertigung – Materialeintrag, Bauteilprüfung
Quelle: Amiblu Germany GmbH, Döbeln