Anwendungsgebiete

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Ein Kabelschutzrohr dient dem Schutz erdverlegter Energie-, Medien-, Signal- und Datenleitungen.

Bild 1: EMDS-Kabelschutzrohre
Quelle: Gerodur MPM Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG, Neustadt


Anwendungsbeispiele in der Praxis

Kommunale Infrastruktur
Insbesondere im Kreuzungsbereich von Stadtstraßen ist eine ausreichende Anzahl von Kabelkanalrohren vorzusehen, um die Steuerungs- und Versorgungsleitungen für Lichtanlagen, Straßenbeleuchtungen oder Verkehrsleitsystemen aufzunehmen.

Fernstraßenbau
Im Fernstraßenbau sind bei Bundesautobahnen sowie bei Bundes- oder Landstraßen bereits während der Planungsphase die streckenbegleitenden Kabelschutzrohre einzuplanen. Die Belegung mit Kabelsträngen ist notwendig für:

  • Verkehrsleitsysteme
  • Notrufanlagen
  • örtliche Stromversorgung

Bahnanlagen
Parallel zu den Schienensträngen der Bahn werden häufig Steuer- und Signalleitungen verlegt. Durch sich schnell ändernde technische Anforderungen ist es hier sinnvoll, Kabelkanalrohre einzusetzen. Wegen ihrer Flexibilität sind diesbezüglich gewellte Rohre besonders geeignet.
Das „Umgehen“ von Fahrleitungsmastfundamenten ist leicht zu realisieren.

Kommunikationsleitungen
Infolge der immer schnelleren Entwicklung in der Medien- und Kommunikationswelt wird in Zukunft ein Vielfaches an Informationsleitungen zur sicheren Versorgung der Haushalte notwendig sein. Durch zusätzliche Leerrohre können hier kostenintensive Bauarbeiten vermieden werden.

Erdverlegte Kabelschutzrohre

  • dienen im allgemeinen dem Schutz erdverlegter Stromversorgungs- und Telekommunikationskabel, Steuer- und Signalleitungen im Schienenraum und als Kabelführungsrohre vor mechanischen Einflüssen und Feuchtigkeit, dem dauerhaften Schutz vor einwirkenden Belastungen, wie z. B. aus Erd- und Verkehrslast und darüber hinaus sollten sie bei Neuverlegung einen geringen Einzugswiderstand gewährleisten,
  • können im offenen oder grabenlosen Verlegungsverfahren sicher verlegt werden. Dabei ist die entsprechende Rohrbauart (z.B. Vollwandrohr, Mehrschichtrohr mit Schutzmantel, etc.) und der Rohrwerkstoff (z. B. PE100, PE100-RC, etc.) zu berücksichtigen
  • dienen als Schutz für Kabelstränge aller Art im Industriebau
  • werden entweder als Leerrohr beim Errichten eines Bauwerks eingebaut, um später ein Kabel hindurchzuziehen, oder um bestehende Leitungen herum gebaut. In letzterem Fall besteht das Kabelschutzrohr aus zwei Rohrhalbschalen, die um das Kabel herumgelegt werden.
  • werden für den Schutz von Höchst-, Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetzleitungen eingesetzt (bei Hoch- und Höchstspannungsnetzleitungen ist ein Widerstand gegenüber Dauertemperaturen bis zu +70°C durch hochtemperaturbeständige Kunststoffe wie z. B. PE-RT gewährleistet)
  • können für spezielle Anforderungen im Tiefbau sowie im konstruktiven Ingenieurbau (Kabelschutzrohrpakete in Beton nach VDE 0100-520) eingesetzt werden
  • für signalgeregelte Kreuzungen auf Bundes- bzw. Landstraßen. Hier werden mindestens zwei Kabelschutzrohrstränge unter jeder einmündenden Straße installiert. Dieses Verfahren erlaubt eine getrennte Verlegung von Stromversorgungs- und Steuerleitungen der Ampelanlage.

Erdverlegte Mikrokabelrohre dienen als Telekommunikationskabel für alle Arten des Glasfaserausbaus (FTTx).

  • werden für Kommunikationsleitungen wie Telefon-, Internet-, Multimediaanschlüssen sowie Fernseh- und Rundfunksystemen eingesetzt
  • sind im innerstädtischen Verkehrsbereichen an Kreuzungen und unter einmündenden Straßen erforderlich.

Kabelschutzrohrsystem für spezielle Anforderungen im Tiefbau und im konstruktiven Ingenieurbau

Kabelschutzrohrsystem in Verbundbauweise aus PE-HD für besondere Anforderungen im Bereich Infrastruktur und im konstruktiven Ingenieurbau. Systemdichtheit bis zu 0,5 bar bei Außen- und Innendruckbelastung in der Rohrverbindung.

Das Kabelschutzrohrsystem HEKAPLUS wird nach DIN 16961 hergestellt und erfüllt die erhöhten Anforderungen der DIN EN 61386-24. Nach DIN EN ISO 9969 wird zudem eine Mindestringsteifigkeit von S ≥ 10,0 kN/m² erreicht.

Anwendung

  • Konstruktiver Ingenieurbau:
    Kabelschutzrohr mit erhöhter Druckfestigkeit (F ≥ 750 N) für die Verlegung in Beton
  • Infrastruktur/Verkehrswegebau:
    Kabelschutzrohr für Stromversorgung und Kommunikationsleitungen in Erdverlegung

Arten des Glasfaserausbaus (FTTx):

• FTTN // Fibre to the node: Glasfaser bis zum Hauptverteiler (in ländlichen Regionen beispielsweise entspricht ein Vorwahlbereich dem Versorgungsgebiet eines Hauptverteilers)

• FTTC // Fibre to the curb: Glasfaser bis zum Kabelverzweiger (Multifunktionsgehäuse am Straßenrand: Die sog. „letzte Meile“ Kupfer bis ins Haus beschränkt die verfügbare Bandbreite)

• FTTB // Fibre to the building: Glasfaser bis ins Gebäude (beinahe unbegrenzte Bandbreite für die Anwohner)

• FTTH // Fibre to the home: Glasfaser in jede Wohnung (das Glasfasernetz wird im Gebäude weitergeführt)