Kurzzeit-E-Modul
Kurzzeit E-Modul
Bei der Ermittlung des kurzzeitigen E-Moduls wird der Probeköper einer Zugprüfung unterzogen. Zur Auswertung der erhaltenen Daten wird für den Kurzzeit E-Modul der Proportionalitätsbereich zwischen Spannung und Dehnung ermittelt.
Zugversuch nach DIN EN ISO 527-Teil 1
Eine Methode zur Bestimmung des Kurzzeit-E-Moduls ist die Bestimmung der Zugeigenschaften nach DIN EN ISO 527-Teil 1. Hierfür werden aus dem Probekörper Zugstäbe mit den in der DIN-Norm festgelegten Maßen entnommen und einer Zugprüfung unterzogen, siehe Bild 1. Alle Rahmenbedingungen wie zum Beispiel, Normklima, Prüfverfahren und Ergebnisdokumentation sind in der DIN Norm 527 – Teil 1 festgelegt.
Der Zugversuch ist ein genormtes Standardverfahren der Werkstoffprüfung zur Bestimmung der Streckgrenze, der Zugfestigkeit, der Bruchdehnung und weiterer Werkstoffkennwerte.
Er zählt zu den quasistatischen, zerstörenden Prüfverfahren.
Aus der Kraft F wird mit der Querschnittsfläche A0 der undeformierten Probe die Nennspannung σN berechnet:
Aus der Längenänderung △L bestimmt man die Totaldehnung εT mit Bezug auf die Ausgangslänge L0 der Messstrecke (siehe Bild 1).
Bild 1: Normgerechter Probekörper Zugstab
Aufbau einer Zugprüfmaschine
Bild 2a + 2b: Aufbau einer Zugprüfmaschine
Quelle: Zwick GnbH & Co.KG, Ulm
- Rahmen mit Antrieb und Getriebe
- Regeleinheit
- Spindeln
- Verfahrbare Traverse
- Messwerterfassung und Verarbeitung
- Kraftmessdose
- Längenmesseinrichtung
Bild 3: Vergleich der E-Module (Verformungswiderstand) von Rohrkunststoffen
Quelle: Lesch Consult, Würzburg
Rohr-Kunststoffe | E-Moduke (N/mm²) |
PB | 450 |
PE-X | 800 |
PP-R | 800 |
PP-B | 1.000 |
PE 100 | 1.200 |
PP-H | 1.300 |
PP | 1.700 |
PP-HM | 1.800 |
PP-MD | 1.700 bis 3.600 (abhängig von der Veredelung) |
PVC-U | 3.000 |
GFK | 4.000 bis 39.000 |
Tabelle: Vergleich der E-Moduke (Verformungswiderstand von Rohrkunststoffen)