Baupolitik

Status quo

In der Baubranche wird für 2021 mit einem Umsatzzuwachs von rund sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr gerechnet. Dennoch bleiben Wohnungsmangel und steigende Preise auf dem Wohnungsmarkt wichtige Herausforderungen der Baupolitik. Dabei muss Wohnraum nicht nur in ausreichender Menge geschaffen werden – auch die Ansprüche an Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft auf dem Bau steigen. Diesen Fokus greift Europa insbesondere durch die Überarbeitung der EU-Bauproduktenverordnung und der EU-Energieeffizienzrichtlinie auf – in diesem Sinne findet sich auch in Deutschland die „Bauwende“ auf der Agenda politischer Zukunftsgestaltung. Gleichzeitig findet im Bausektor ein technologischer Wandel statt: Nicht nur Gebäude werden mit modernster Haustechnik zu einem digital vernetzten „Smart Building“ - auch die Baustelle wird zunehmend „smart“, etwa durch „Building Information Modeling (BIM)“, welches die Steuerung von Planungs- und Bauprozessen digital abbildet und so zur Ressourcenschonung beiträgt.

Relevanz für den KRV

  • Kunststoffrohrhersteller sind wichtige Partner der Baubranche und ermöglichen technische Lösungen für nachhaltiges und klimaneutrales Bauen und tragen somit zum Erreichen des UN-Ziels (SDG 11) „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ bei.
  • Die Anforderungen an die Kunststoffrohr-Industrie steigen in Bezug auf Recycling und Kreislaufwirtschaft.
  • Durch höhere Anforderungen an Energieeffizienz steigt auch der Bedarf an Gebäudetechnik und Kunststoffrohren, etwa in Passivhäusern, im Bereich der Klimatechnik, aber auch in der Stromversorgung von Ladestationen für E-Fahrzeuge

Handlungsempfehlungen

Die Kunststoffrohr-Industrie ist mit ihren Produkten und Systemen auf jeder Baustelle und in jedem Gebäude präsent. Sowohl beim Erhalt des Gebäudebestandes als auch bei der Realisierung von Neubauten liefert sie technische Lösungen für die Gebäudeinfrastruktur. Gleichzeitig treibt die Kunststoffrohr-Industrie Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung in der Bauwirtschaft voran. Der KRV empfiehlt daher:

  • eine Förderung nachhaltigen Bauens durch den konsequenten Einsatz modernster Technologien – insbesondere des „Building Information Modeling (BIM)“.
  • ein kostenneutrales Recycling-System, das die Baukosten nicht erhöht.
  • den Abbau bürokratischer Hürden bei Ausschreibungen, die den Einsatz von Rezyklaten vorsehen.
  • eine deutliche Belebung des Wohnungsbaus bei gleichzeitiger Senkung der Baukosten und einem Abbau von Investitionshemmnissen.