3.2 Querschnittsverformung in der Verbindung

27.08.2010

Frage:

Beeinflusst eine Querschnittsverformung der Rohre die Dichtheit?

     

    Antwort:

    Nein - Es konnte nachgewiesen werden, dass die Verbindungen von Abwasserrohren aus Kunststoff bei Verformungen von bis zu 10% dicht bleiben; Rohre aus starren Materialien brechen bereits bei sehr geringer Verformung.

     

    Details:

    • Die Europäischen Normen fordern sowohl für Voll-wandrohre als auch für Rohre mit profilierter Wandung Rohrverbindungen, die auch dann dicht bleiben, wenn die Verformung des Einsteckendes 10% und die der Muffe 5% beträgt.
    • Die Rohrverbindung muss unter solchen Prüfbedin-gungen einem Wasserdruck von 0,5 bar und einem Unterdruck von -0,3 bar standhalten.
    • Mit dieser Prüfung lässt sich nachweisen, dass die Rohrverbindung selbst bei hoher Verformung bzw. Auslenkung dicht ist und es weder zu Exfiltration von Abwasser noch Infiltration von Fremdwasser, z.B. im Falle eines hohen Grundwasserspiegels, kommt.
    • Kunststoffrohrleitungen dürfen keine Undichtigkeiten aufweisen, d.h. für sie wird die Dichtigkeitsklasse A gefordert. Bei Betonrohren ist eine Undichtigkeit von 0,1ml/m²*h, bezogen auf die gesamte Rohroberfläche, erlaubt, was als Klasse B definiert ist.

     

    Weiterführende Hinweise:

    Siehe auch Europäische Norm DIN EN 1277 „Kunststoff-Rohrleitungssysteme - Erdverlegte Rohrleitungssysteme aus Thermoplasten für drucklose Anwendungen - Prüfverfahren für die Dichtheit von elastomeren Dichtringverbindungen“.