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Der KRV hat sich auf europäischer Ebene dem so genannten „Voluntary Commitment“ angeschlossen. Dies ist eine freiwillige Verpflichtung der PVC-Industrie gegenüber der Europäischen Kommission, wonach auch die Hersteller von Kunststoffrohren und Formstücken zunehmende Abfallmengen ihrer Erzeugnisse werkstofflich verwerten. Die Umsetzung der freiwilligen Selbstverpflichtung wird in einem jährlichen Fortschrittsbericht von VinylPlus dokumentiert und veröffentlicht.
VinylPlus ist die auf weitere 10 Jahre angelegte freiwillige Selbstverpflichtung der europäischen PVC-Industrie. Das erste 10 Jahres-Programm Vinyl2010 wurde 2000 mit dem Ziel ins Leben gerufen, durch Minimierung von Auswirkungen auf die Umwelt, durch die Herstellung, durch einen verantwortungsvollen Umgang mit Zusatzstoffen, bei der Unterstützung von Sammel- und Verwertungsprogrammen sowie den gesellschaftlichen Dialog zwischen den Interessenvertretern der Branche zu fördern. Das Programm der freiwilligen Selbstverpflichtung auf europäischer Ebene knüpft an die Aufgaben und Inhalte der AGPU (Arbeitsgemeinschaft PVC und UMWELT e.V.) an, die vor mehr als 25 Jahren in Deutschland begonnen haben, gemeinsam mit ihren aktuell rund 60 Mitgliedsunternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette die Herstellung und Verwendung von PVC mit allen Belangen des Umweltschutzes in Einklang zu bringen und sich so für den zukunftsfähigen Werkstoff PVC engagiert.
Das aktuelle VinylPlus-Programm entstand im Rahmen eines offenen Dialogs mit Interessenvertretern, einschließlich Industrie, Nichtregierungsorganisationen (NGOs), Behörden, Bürgervertretern und PVC-Anwendern. Zentrale Herausforderungen wurden auf der Grundlage der “Natural Step”- Bedingungen für eine nachhaltige Gesellschaft ermittelt (www.naturalstep.org). Das Programm gilt für die 27 Länder der Europäischen Union sowie für Norwegen und die Schweiz.
Auch das Thema Umweltverträglichkeit konnte durch Initiative des KRV gelöst werden. Um die Forderungen des „Voluntary Commitment“ im Hinblick auf Stabilisatoren bei PVC-Rohren zu erfüllen, hat die Kunststoffrohr-Industrie umfangreiche Forschungen und Versuchsreihen durchgeführt und alternative Stabilisatoren erfolgreich getestet. Damit konnten die Bleistabilisatoren bei PVC-Rohren auf alternative Stabilisierungen umgestellt werden. Bereits Ende 2005 hatten die im KRV vertretenen Hersteller von PVC-Druckrohrsystemen (Trinkwasser) die Umstellung auf alternative Stabilisatoren schon weitgehend vollzogen. Auch der Umstellungszeitplan für die übrigen Bereiche wird den von der EU vorgegebenen Rahmen einhalten.
Rohrhersteller können sich bei der Auftragstellung der bauaufsichtlichen Zulassung ihrer Produkte beim DIBt auf den wissenschaftlichen Abschlussbericht zu der KRV-Studie mit dem Titel "Das Langzeitverhalten von PVC-U-Rohren mit unterschiedlicher Stabilisierung" beziehen.